Ohne Kerosin nach Berlin

Mit dem Fahrrad von Köln bis nach Berlin


– natürlich über Datteln


05.09.2020


„Ohne Kerosin nach Berlin“ – unter diesem Motto ist am Freitagmittag eine Fahrrad-Demo von Köln in die Hauptstadt aufgebrochen. Coronabedingt dürfen sich nur maximal 50 Teilnehmende der Demo anschließen, andernfalls wären es sicherlich deutlich mehr geworden.

In 13 Etappen fahren sie durch Deutschland, fahren von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt: zum Beispiel auch zum Steinkohlekraftwerk in Datteln, was natürlich in den letzten Wochen als das wohl bekannteste Exempel für Umweltverschmutzung und Klimaverschmutzung bundesweit bekannt geworden ist. 

So erreichten die Teilnehmenden der 14tägigen Tour am Samstag Nachmittag Datteln. Auf einer Wiese im Schleusenpark Oberwiese wurden sie herzlich empfangen von „Datteln 4 stoppen wir“, einem überregionalem Netzwerk, dem auch die Dattelner Wählergemeinschaft Die Grünen angehört. Den unübersehbaren Kühlturm des Kraftwerks vor Augen, bedankte sich unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Theo Beckmann bei ihnen für ihre Entscheidung, nach Datteln zu kommen, für ihr Engagement für eine saubere Umwelt und für ihre gern geseheneUnterstützung im Kampf gegen das umstrittene Kraftwerk Datteln 4. Auch an diesem Wochenende ruhte mal wieder die Stromerzeugung.


Gemeinsam radelten die Studierenden aus Köln (Student for Future) mit den Kraftwerksgegner*innen aus Datteln und Umgebung über die B 235 zum Kraftwerk. Polizei und Presse sprachen übereisntimmend von gut 100 Fahrrad fahrenden Teilnehmenden.

Datteln wählt Klima

Eine Woche vor der Kommunalwahl am 13. September zielte die Demonstration natürlich auch auf die Kommunalpolitik ab. An der Seilscheibe wurde den Vertretern der Parteien, die sich vor Ort explizit gegen das Kraftwerk Datten 4 ausgesprochen haben, Gelegenheit gegeben zu sprechen. Claudia nahm die Frage auf „Wem haben wir dieses die Umwelt belastende Kraftwerk zu verdanken?“ - vor allem den fossilen Parteien von SPD, CDU und FDP im Bund, im Land und in der Stadt.

Gruppenfoto vor den Steinen des Anstoßes - dem Kühlturm von Datteln 4, bedrohlich auch dann, wenn er nicht dampft.

Auf der Abschlusskundgebung am Tor 2 des Kraftwerks äußerte Frank von der IG Meistersiedlung die Hoffnung, im Rechtsstreit vor dem Oberverwaltungsgericht schnellstmöglich zu siegen und so dem Spuk der Stromerzeugung n Datteln ein Ende zu bereiten.


Als nächstes Ziel steuern die Kölner Studierenden Münster an, dem Musterbeispiel für eine fortschrittliche Fahrrad-Stadt. Am 18. September planen die Demo-Radlerinnen und -Radler, in Berlin anzukommen. Dort wollen sie sich mit weiteren Demonstrierenden zusammenschließen, um für mehr Klimaschutz zu protestieren.

Auch in der Dattelner Morgenpost findet sich ein Bericht über die Fahrraddemo:


Friedliche Ausfahrt fürs Klima


Aktionsbündnis fährt mit 100 Radlern Richtung Kraftwerk.


Von Sebastian Balint, Dattelner Morgenpost, 7. September 2020


Datteln. Am Freitag starteten 50 Radfahrer der Gruppe „Students for Future“ in Köln unter dem Motto „Ohne Kerosin nach Berlin“ ihre 14-tägige Tour Richtung Hauptstadt. Am 18. September will die Gruppe dann mit einer Fahrraddemo vor dem Brandenburger Tor auf die fatale Klimakrise und die unzureichenden politischen Gegenmaßnahmen hinweisen.


Am Samstag machte die Gruppe in Datteln Station. Das Aktionsbündnis „Datteln 4 stoppen wir“ nahm die Stippvisite der Gruppe zum Anlass, sich mit den Kölnern für eine Fahrraddemo in der Kanalstadt zusammenzuschließen. Auf einer Wiese am Schiffshebewerk trafen sich die Radler aus Köln und Teilnehmer aus Datteln und den umliegenden Städten zu einer kurzen Auftaktkundgebung. „Ich bedanke mich für eure Unterstützung beim Kampf gegen das Kraftwerk Datteln 4“, sagte Dattelns Grünen-Ratsherr Theo Beckmann zu den 100 Teilnehmern. Gleich darauf verwies er auf das gut sichtbare Kraftwerk. „Das dampft übrigens sehr selten“, sagte der stellvertretende Fraktionschef der Dattelner Grünen. „Niemand will den Strom von denen haben.“ Sogar die Bahn als derzeit alleiniger Abnehmer versuche mit aller Macht, aus dem Vertrag mit Kraftwerksbetreiber Uniper herauszukommen.


Roland Schumann, Anmelder der Fahrraddemo, verlas anschließend die Auflagen für die Demo, dann setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Erstes Etappenziel war das Uniper-Besucherzentrum, dann ging es weiter zum Kraftwerk, wo dann die Abschlusskundgebung stattfand. Während der Demo kam es nur zu kurzzeitigen und temporären Verkehrsbeeinträchtigungen. Insgesamt verlief die Demo friedlich.

Mit 100 Teilnehmern radelten die Klima- und Umweltschützer über die Castroper Straße zum Kraftwerk.      Foto: Balint (DMP)

„Ohne Kerosin nach Berlin" – Datteln 4 abwählen –


Energiewende und Verkehrswende endlich umsetzen!


28.08.2020


Die Wählergemeinschaft Die Grünen Datteln ruft auf zur Fahrraddemo am 5. September 2020



Treffpunkt ist um 15.30 Uhr im Schleusenpark Waltrop-Oberwiese an der Straße "Zum neuen Hebewerk".

Die Wählergemeinschaft Die Grünen Datteln unterstützt die Fahrradtour-Aktion von Students for Future Köln unter dem Motto „Ohne Kerosin nach Berlin“, die sie am 5. September auch nach Datteln führt. (https://studentsforfuture.info/ohne-kerosin-nach-berlin/) Die Teilnehmenden der 14-tägigen Tour von Köln nach Berlin wollen zwischen 15 und 16 Uhr in Datteln eintreffen. Wir empfangen die Radler*innen an der Stadtgrenze und demonstrieren gemeinsam mit ihnen gegen das Kohlekraftwerk Datteln 4, das nie hätte angeschaltet werden dürfen und schnellstens wieder vom Netz genommen werden muss. 



Schließt euch an - radelt mit!



Kurz vor der Kommunalwahl am 13. September ist die Fahrraddemo für uns auch ein Anlass, um auf die politische Verantwortung von Bundesregierung, Landesregierung NRW und der Stadt Datteln für die gegenwärtig katastrophale Kohle-und Klimapolitik aufmerksam zu machen. 



Verantwortung tragen die lokalen Kohleparteien SPD, CDU und FDP für den wahrscheinlich illegalen Bebauungsplan der Stadt Datteln, der das Kraftwerk Datteln 4 an diesem Ort gestattet. 



Verantwortung trägt auch die rot-grüne NRW-Landesregierung, die 2013 durch einen verfassungsrechtlich fragwürdigen Zielabweichungsbeschluss diesen Bebauungsplan überhaupt ermöglicht hat. Beides führt dazu, dass gesetzliche Abstandsregeln unterlaufen werden. Das Kraftwerk Datteln 4 ist nur 480 statt mindestens 1000 Meter von der nächsten geschlossenen Wohnbebauung entfernt. 



Verantwortung trägt weiterhin die Große Koalition aus CDU und SPD, die uns mit dem "Kohleverlängerungsgesetz" Kohleverstromung bis ins Jahr 2038 beschert und Milliardenentschädigungen für längst abgeschriebene Kohlekraftwerke vorsieht. 



Verantwortung trägt schließlich der Kohle-Cheflobbyist NRW-Ministerpräsident Laschet (CDU), mit dessen tatkräftiger Unterstützung das fossile Zeitalter trotz gegenteiliger Empfehlungen aus der Wissenschaft verlängert wurde. 



Sie alle tragen Verantwortung für die Zerstörung unseres Klimas und unserer Umwelt. Das Kraftwerk Datteln 4 wird in seiner geplanten Laufzeit bis ins Jahr 2038 bis zu 40 Millionen Tonnen CO2 emittieren und somit maßgeblich zur Klimakrise beitragen. Weiterhin zerstört die Blutkohle, die in Datteln 4 verbrannt wird, die Umwelt und Lebenswelt der Menschen in den Abbaugebieten (Garzweiler, Kuzbass in Russland, Cesar in Kolumbien)



Das alles wird verursacht durch untätige Regierungen auf Bundes-, Landes und kommunlaer Ebene, denen die Sicherung kurzfristiger Profite der fossilen Konzerne offensichtlich wichtiger sind, als die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu erhalten und dafür zu sorgen, dass Deutschland seinen notwendigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Abwendung der Klimakrise leistet.

Fossile Parteien abwählen - Erneuerbare Energien massiv fördern – Verkehrswende endlich einleiten


Die Kommunalwahl ist nun eine Möglichkeit, jene Unterstützer fossiler Energie zu stoppen, die jahrzehntelang für wenige Arbeitsplätze und lächerliche Steuereinnahmen Gesetze gebeugt haben, damit die größte CO2-Schleuder Deutschlands gebaut werden konnte. Die Bremser bei der Energie- und Verkehrswende gehören endlich abgewählt!


Stattdessen brauchen wir:

  • selbstgenutzte Photovoltaik auf Millionen Dächern und keine Ausbaubeschränkungen.
  • mehr Windräder statt Klimakiller wie Datteln 4, statt die von manchen angedachte Renaissance der Kernenergie, statt das Vertrauen in Technologien, die noch gar nicht entwickelt sind.
  • die Bevorzugung und den Ausbau des klimafreundlichen Verbundes von Bahn, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr. 
  • gesunde Wälder als CO2-Speicher statt noch mehr Tagebaue, Autobahnen, Versiegelungen.
  • eine naturschonende, regenerative und ethisch-verantwortbare Landwirtschaft.
  • Programme für mehr Energieeffizienz bzw. Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs.
  • mehr soziale Gerechtigkeit, denn eine klimaschonende Lebensweise darf keine Frage des Geldbeutels sein.
  • den Vorrang des Gemeinwohls vor den Profitinteressen einzelner.

 

Das gilt es duchzusetzen, bei der Wahl, bei unserem Engagement gegen Datteln 4 und andere fossile Energieprojekte, für unseren Lebensalltag, für eine erträgliche Zukunft der nächsten Generationen.

 

Kommt zur Fahrraddemo am Samstag, 5. September 2020, nach Datteln!


Treffpunkt ist um 15.30 Uhr im Schleusenpark Waltrop-Oberwiese an der Straße "Zum neuen Hebewerk".

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