Ladestationen für Elektrofahrräder
20.06.2025
Seit neuestem steht am Familienbüro Süd am Meckinghover Markt eine E-Bike-Ladestation, an der zwei Elektrofahrräder gleichzeitig geladen werden können. Um dort Strom zu tanken, muss das eigene Ladegerät mitgebracht werden; haushaltsübliche Steckdosen sind vorhanden.
Eine zweite öffentliche E-Bike-Ladestation ist in Datteln bereits im Sportpark Mitte vorhanden; sie ist auf der Rückseite des Toilettenhauses angebracht. Eine weitere Stationen wird gerade an der Horneburger Straße in Horneburg in der Nähe der Kirche aufgebaut. Eine vierte Station ist für den Dorfplatz in Ahsen geplant.

E-Bike-Steckdosen am Sportpark Mitte
Für wen? Wo? Welche Ausstattung?
Bei den von der Verwaltung vorgeschlagenen Modellen handelt es sich um einfache, preiswerte Stationen, die den technischen Sicherheitsanforderungen entsprechen und jeweils über vier Ladesteckdosen verfügen. An den Stationen können die Akkus am Fahrrad aufgeladen werden; dazu muss der Akku mit dem eigenen Ladegerät mit der Station verbunden werden. Ein zusätzliches Angebot von integrierten Ladekabeln ist nicht vorgesehen, da sich die Fahrradindustrie bisher nicht herstellerübergreifend auf einheitliche Standards geeinigt hat. Er gibt zwar auch aufwendigere und teurere Ladestationen am Markt mit integrierten Ladekabeln, bei der Vielfalt der Systeme wird es jedoch nie möglich sein, jedem System gerecht zu werden und für alle Typen von Akkus ein Ladekabel in der Station zur Verfügung zu stellen.

E-Bike-Ladestation am Familienbüro Süd (Meckinghover Markt)
Vorteile:
Mit der Aufstellung dieser Ladestationen leistet Datteln einen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs, zur Förderung der umweltfreundlichen Mobilität und zur Förderung des Radtourismus.
Der Durchschnittsradfahrer lädt seinen Akku an der häuslichen Steckdose auf und bekommt seinen Tagesausflug mit einer Akkuladung unterstützt. Aber: Radfahrer in Not, die ihre Fahrt mit einem nicht vollständig aufgeladenen Akku angetreten haben, bzw. Radfahrer, die sich extrem lange Tagesetappen vorgenommen haben, können an diesen Stationen mit ihren eigenen, mitgeführten Aufladegeräten den Ladestand ihrer Akkus erhöhen, natürlich entsprechend der Zeit, die sie am Ort verweilen.
Durch die Aufstellung von Ladestationen für E-Bikes wertet sich Datteln als Ort für nachhaltige Mobilität auf. In den einschlägigen Apps, die Ladestationen für E-Bikes anzeigen, taucht auch der Name unserer Stadt auf.
Der Strom wird kostenlos abgegeben.
Nachteile:
Das notwendige Mitführen eines eigenen Ladegeräts bedeutet für die Nutzer zusätzliches Gepäckvolumen und Gewicht.
Die externen Ladegeräte sind in der Regel nur für einen Einsatz in Innenräumen zugelassen und dürfen bei Regen keinesfalls nass werden, d.h. die im Außenbereich angebotene Ladepunkte ohne ausreichende Überdachung sind von den E-Bike-Nutzern nur eingeschränkt nutzbar.
Durch den ständigen Transport, mechanische Beanspruchungen (bis hin zu einem Fall) sowie durch Umwelteinflüsse (Feuchtigkeit, Regen) verschleißt ein Ladegerät und wird im schlimmsten Fall selbst zu einer elektrischen Gefahr oder steuert nicht mehr korrekt den Ladeverlauf, was ein erhöhtes Brandrisiko bedeutet.
Mitgeführte Ladegeräte sind trotz ihres eher geringen Wertes diebstahlgefährdet. An Ladepunkten in Primitivausgestaltung, wo der Ladevorgang mit dem eigenen, mitgeführten Ladegerät und Ladekabel erfolgt, das sich ungesichert zwischen der Steckdose und dem Akku befindet, besteht die Gefahr des Diebstahl des Aufladegeräts, wenn das Rad beim Ladevorgang allein gelassen wird. Das Gerät genießt keinerlei Schutz und kann durchaus entwendet werden, und wenn es auch nur als Dummejungenstreich passiert. Gerade für Radtouristen ist ein solcher Verlust sehr ärgerlich und kann den Abbruch einer Radreise nach sich ziehen, wenn nicht sofort ein zum Akkutyp kompatibles Ersatzgerät beschafft werden kann.
Im näheren Umfeld zu den gewählten Ladestationen in Ahsen, Horneburg und Meckinghoven sind nur rudimentär Möglichkeiten zum Aufenthalt vorhanden, wie z.B. Sitzgruppe, Spielplatz, Parkanlage, Gastronomie o.ä. Das Warten zu überbrücken, kann ein Problem sein.
Fazit:
Ladestationen, die als Ladepunkt lediglich eine 230-V-Steckdose (ohne Schließfach, Überdachung etc.) aufweisen, sind für den Hausgebrauch in geschlossenen Räumen vollkommen in Ordnung, wenn die einschlägigen Sicherheitshinweise zum Akkuladen berücksichtigt werden.
Kritisch sind dagegen solche Anlagen in Primitivausgestaltung im öffentlichen und halböffentlichen Raum zu sehen, insbesondere an Installationsorten, wo die Nutzer während des Ladevorgangs nicht in Reich- und Sichtweite der Ladestation bleiben. Es besteht dann die Gefahr, dass bei einem überraschenden Wetterumschwung die typischerweise nur für den Indoor-Einsatz vorgesehenen Ladegeräte nass werden und zum Risiko für Stromunfälle oder Akku-Schädigungen und -Brände durch verfälschte Ladeparameter werden.
Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, in enger Zusammenarbeit mit Dattelner Gastronomen Ladestationen zu errichten, damit die Radfahrer parallel zum Besuch eines Biergartens oder eines Restaurants die Akkus ihrer Räder aufladen können.

Eine E-Bike-Ladestation in Sassnitz auf Rügen, fotografiert im Sommer 2023