Anwohner kuendigen Widerstand an

Anwohner kündigen Widerstand an
Ein möglicher Gewerbepark an der Dillenburg erhitzt die Gemüter

Von Norbert Schmitz, Dattelner Morgenpost, 9. März 2019

Datteln. Die Anwohner des Oelmühlenweges kündigen massiven Widerstand gegen die Pläne an, die landwirtschaftlich genutzte Fläche an der Dillenburg in einen Gewerbepark umzuwandeln. Das machten sie am Donnerstagabend in einem Gespräch deutlich, zu dem die Grünen eingeladen hatten.

„Ein Sturm der Entrüstung bläst den Stadtplanern in Datteln und Oer-Erkenschwick ins Gesicht“ resümierte Ratsmitglied Theo Beckmann nach der Diskussion, in der von einem „logistischen Blödsinn“ die Rede war. Die befürchtete erhebliche Beeinträchtigung von Natur und Landschaft einte die Versammlung.

Wie berichtet, haben Datteln und Oer-Erkenschwick im vergangenen Jahr beim Regionalverband Ruhr den Wunsch angemeldet, zwischen der Holtgarde in Rapen und dem Oelmühlenweg einen gemeinsamen interkommunalen Gewerbepark für Betriebe mit einem Flächenbedarf von mehr als 8 Hektar auszuweisen.

Abgesehen davon, dass hier eine weitere landwirtschaftliche Fläche mit hervorragenden Böden geopfert werde und eine Frischluftschneise zerstört würde, befürchten die Anlieger eine erhebliche Verschlechterung ihres Wohnumfeldes, nicht zuletzt aufgrund der Verkehrsbelastung. Denn Industriebetriebe in der angedachten Größenordnung würden eine LKW-Frequenz von mindestens 1000 Einheiten pro Tag nach sich ziehen. Daher stelle sich die Frage, wie eine verkehrliche Anbindung an das Autobahnnetz erfolgen solle?
Allgemein beklagt wurden die geringen Kenntnisse über den Stand der Planungen. Die Ausmaße des Projektes und die Auswirkungen auf Natur und Landschaft seien wohl auch den Ratsvertretern in den beiden Städten nicht ausreichend bewusst.

Darum wurden bei der Versammlung weitere Aktivitäten beschlossen, wie Unterschriftenaktionen und Informationsveranstaltungen. Dabei sollen Konsequenzen aufgezeigt werden, dass jeder in Datteln vom geplanten Gewerbepark im äußersten Westen der Stadt betroffen ist.

Theo Beckmann: „Dass wir in den Rieselfeldern 300 Hektar wertvolles Ackerland für die Schaffung von bis zu 9000 Arbeitsplätzen opfern sollen, hören wir seit mehr als 30 Jahren. Nun sollen wir auch im Westen fruchtbaren Boden für einen Gewerbepark hergeben. Wir unterstützen die Schaffung von Arbeitsplätzen auf Konversationsflächen, wir verwahren uns aber gegen den ungezügelten und ungebremsten Flächenverbrauch und die weitere Zersiedelung der Landschaft in den verbleibenden Erholungsräumen.“
Vehementen Widerstand gegen die Schaffung eines Industriegebietes im Bereich des Oelmühlenweges kündigten die Teilnehmer des Gesprächsabends an. (Foto: Norbert Schmitz)
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